Viele Schreibende arbeiten zuerst einmal auf das leuchtende Ziel hin, ein Buch zu veröffentlichen. Aber wie fühlt sich das aufregende neue Leben als publizierte/r AutorIn dann an und was kann im Kraftfeld des jungen Buches so alles passieren? Joanna Penn, die Wunderwuzzi-Bloggerin, Autorin und Podcasterin schreibt:
„Publication is not actually meant to be the high point. The real joy is more often felt during the creation process itself.“ (aus: „The successful author`s mindset. A handbook for surviving the writer`s journey“)
Ja, kann ich unterschreiben. Aber die Publikation ist schon ein ganz besonderer Moment auf der „Author`s Journey“ 😊 Wenn auch nicht das ultimative Ziel, sondern nur eine Station auf dem Weg des Schreibens, nur ein Teil des „body of work“, der hier vollendet wurde. Mein erstes Buch, das Sachbuch „Collage Dream Writing“ hat mich 2018 ganz schön herumgewirbelt. Mehr dazu schreibe ich hier im Blog.
Ein Jahr später bin ich im Publikationstaumel für meinen Roman „Freiheit, du wildes Tier“ und damit es mich nicht nur herumwirbelt in diesem coolen und sehr aufregenden Space, stellte ich einigen geschätzten AutorInnen, Frischlingen und alten Häsinnen, wieder die Frage: Wie geht es dir mit deinem Buch? Die Interviews sind demnächst hier auf meinem Blog zu lesen!
Natürlich stelle ich mir selbst auch diese Fragen, auch wenn es noch etwas früh dafür ist – der Book Release war erst vor zwei Wochen 🙂
Bis jetzt am meisten überrascht hat mich das große Wohlwollen und die durchwegs positive Resonanz der Menschen. Und auch dass Menschen das Buch lesen, weil sie neugierig sind, ob sie drin vorkommen. So viel sei verraten: Kaum jemand wird sich in Reinform in dem autobiografisch grundierten Buch wiederfinden, sorry. Ich habe den Stoff wie die Charaktere mit literarischen Mitteln neu geformt. Sehr positiv überrascht hat mich, dass mir LeserInnen schreiben, dass sie mein Buch verschlungen hätten und nicht aufhören konnten zu lesen. Oder – noch schöner – dass das Buch Tränen, Gänsehaut und Freude bescherte. Beim hundertfachen Überarbeiten kam nämlich schon mal der Punkt, wo ich das Ganze nur noch langweilig fand und daran zweifelte, ob das jemand hinter dem Ofen hervorlocken könnte …
Wie hat sich mein Leben durch das Buch verändert?
Ich habe das Gefühl, als hätte sich ein Schleier gelüftet, der über mir lag und dass jetzt alles viel leichter geht: der nächste Roman, die nächste Lesung, dass ich besser darin werde, über meine Bücher zu reden … Aber dazu werde ich in den nächsten Monaten sicher noch viel schreiben … to be continued!
Haben sich auch Beziehungen verändert?
Der Haussegen, der in meiner Ehe während der intensiven Überarbeitungsphase ziemlich schief hing, weil ich nichts anderes im Sinn hatte als mein Buch, ist nun wieder voll im Lot. Was sich in der Familie noch alles bewegen wird durch das Buch, bleibt spannend. Da muss aber noch etwas Wasser die Donau hinunterfließen, bis ich darüber schreiben kann 😊
Wie betreibe ich Buchmarketing? Und wie ergeht es mir bei Lesungen?
Ich habe jetzt immer die wunderbaren Lesezeichen dabei, die meine Verlegerin gestaltet hat. Am liebsten würde ich aber allen ein Buch von mir unter die Nase halten – obwohl ich noch immer eine sehr ambivalente Rampensau bin. Bei der ersten Buchpräsentation, wo ich gemeinsam mit Andrea Schiffer und Michaela Muschitz die Bühne bespielen durfte, also gar nicht alleine da draußen stand, hatte ich so viel Lampenfieber wie schon lange nicht mehr! Das Herz klopfte wie wild, mir war heiß, in meinem Bauch tanzen tausend Schmetterlinge, es schnürte mir die Kehle zu … bis ich dann vorlesen durfte und dann fühlte ich mich wie ein Fisch im Wasser 😊
Was möchte ich AutorInnen mit auf den Weg geben, die sich gerade durchringen, ihr Buch für die Publikation aufzubereiten?
Nicht ohne Friendly Readers! Am besten mehrere! Lass dir Zeit für die Überarbeitung. Schreib das Buch, das du gerne lesen würdest 😊
Zum Nachlesen wie es anderen schreibenden Kolleginnen mit ihren Büchern so ergeht (Interviews 2018):
Christiane Wirtz, die nach ihrem Bestseller „Neben der Spur“ mittlerweile ihr zweites Buch „Das Katzenprinzip“ veröffentlicht hat.
Nicole Rybiczka, die Autorin von „Supersamson“, die mittlerweile ihr künstlerisches Potenzial aufblühen lässt wie nie zuvor.
Angelika Csengel, die Autorin von „Ich weiß noch, wie es früher war“, die jetzt einen Roman schreibt.
Natascha Miljkovic, die nach „Erfolg in Studium und Karriere – Fit durch Selbstcoaching“ soeben „Mein Start in die Hochschullehre“ veröffentlicht hat:
Martha Wirtenberger, die laufend als Indie-Autorin über ihre vielfältigen Reiseerfahrungen publiziert.
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