Wie geht es Autorinnen der Zeit nach der Publikation eines Buches? Was passiert so alles im Kraftfeld des jungen Buches?

Für diese Blog-Serie habe ich einige Autorinnen interviewt und möchte auch meine Erfahrungen mit dem Buch „Collage Dream Writing“ teilen. Ich war zeitweise ziemlich überrascht und oft irritiert. Mittlerweile bin ich stolz auf das, was mein Buch bis jetzt so alles bewegt hat und genieße es, diese ganz besondere Phase zu erfahren, zu erforschen: Mein erstes Buch ist draußen! Wer bin ich jetzt? What`s next?

Ich fühle mich kompetenter, weil mein Wissen nun in der Öffentlichkeit viel präsenter ist. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt über das Buch. Was gibt es Schöneres, als zu erfahren, dass mein Buch im Leben anderer Menschen etwas Heilendes bewirken kann! Es kamen neue Menschen, die über das Buch oder die Radiosendung auf Collage Dream Writing aufmerksam geworden sind, in meine Seminare. Ich wurde zu einigen Workshops ins Ausland eingeladen, bis jetzt v.a. Deutschland und USA, und ich biete auch eine Collage Dream Writing Weiterbildung für PsychologInnen an.

Eine der wertvollsten Erfahrungen, die im Kraftfeld des jungen Buches möglich wurden: die kreative Traumgruppe, die ich schon lange manifestieren wollte, konnte mit acht Collage-Enthusiastinnen starten! Wow! Ich bin so dankbar für die Traum-Frauen, die mit mir gemeinsam einmal monatlich Traum-Garn spinnen und an einem bunten Tuch aus Träumen weben.

Haben sich auch Beziehungen verändert? Wie?

Ich nehme wahr, wie Menschen in meinem Umfeld mir eine neue Form der Wertschätzung ausdrücken – indem sie mir Feedback geben, was das Buch/ das Seminar ihnen gebracht hat, indem sie mein Buch kaufen, weiterempfehlen oder nochmal als Geschenk für Freundinnen kaufen, indem sie Rezensionen über mein Buch schreiben, indem sie mich einladen, auch in ihrer Stadt ein Collage Dream Writing Seminar zu halten… Besonders schön war für mich, dass mein Vater mein Buch gründlich gelesen und mir viele Fragen zu meiner Arbeit gestellt hat. Auch wenn er als Bibliothekar anmerken musste, dass ihm ein Index fehlt 😊

Was habe ich alles Neues gelernt, seit mein Buch draußen ist?

Mich mehr zeigen, in erster Linie, auf unterschiedlichen Ebenen.

Bei zukünftigen Büchern werde ich schon früher Gestaltungs-/ Layout-Aspekte bedenken, also nicht nur Content produzieren, sondern auch mehr die Verpackung meines Buch-Geschenks an die Welt mitdenken. Ich werde sicher auch mehr Augen ins Korrekturlesen hereinholen, besser einen Korrekturgang mehr einplanen (Wo kommen diese immer neuen Fehler her?). Dass es beim Marketing nicht bloß um Verkaufszahlen geht, sondern in erster Linie um die Menschen, für die ich das Buch geschrieben habe – also langfristig um den Aufbau meiner Collage Dream Enthusiast Community!
Aufregend und neu und dann gar nicht so schlimm: ein Radio-Interview geben, unterschiedliche Präsentationsformate ausprobieren, ein Video-Interview geben, mein Buch und die zentralen Aspekte auch auf Englisch vor internationalen Traum-ExpertInnen präsentieren …

Ich habe viel mehr Freude am Erfolg anderer und konnte durch meinen Erfolg viel von meinem immer wieder nagenden Neid auf andere AutorInnen auflösen.

Wie geht es mir bei Lesungen/ im Rampenlicht?

Ich bin eine sehr ambivalente Rampensau. Es fällt mir noch immer nicht so leicht, stolz dazustehen und zu sagen: „Übrigens, es gibt da dieses Buch von mir! Ist der Hammer! Solltest du dir zulegen!“ Und ich finde es immer noch schwer, kurz und bündig zu erklären, worum es in meinem Buch geht.
Aber ich lerne ständig weiter, übe und werde besser!

Wie gehe ich mit LeserInnenstimmen um?

Ich freue mir einen Haxn aus über jedes Feedback von LeserInnen, seien es persönliche Emails oder Rezensionen auf Amazon und anderen Plattformen. Ein paar der Stimmen zu meinem Buch habe ich im Blog gesammelt.

Wie gehe ich mit negativen oder neidischen Rezensionen/ Kommentaren zu meinem Buch um?

Bis jetzt habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Meine Nische ist sehr speziell, ich bediene mit diesem Sachbuch kein Thema, über das jede/r gern ein Buch geschrieben hätte, wer sollte mich also beneiden? Ich hatte auch noch keine Fernsehauftritte, die Medien reichen mich nicht herum, ich werde also nicht bombastisch gehypt, who cares? AutorInnen, die noch mitten im Schreiben spannender Sachbücher sind, haben mir gegenüber schon eine anerkennende Form von Neid ausgesprochen – und geseufzt, dass sie noch nicht so weit sind.

Was magst du AutorInnen mit auf den Weg geben, die sich gerade durchringen, ihr Buch für die Publikation aufzubereiten?

Schreib! Dein! Buch!
Geh zumindest einmal durch den ganzen Prozess, ein Buch zu machen, von der ersten Idee bis zur Buchpräsentation und darüber hinaus zum Leben mit dem veröffentlichten Buch. Geh weiter und lass dich überraschen, wohin dieses Buch dich noch überall hinführt. Staune und freue dich über diese magische, transformierende Erfahrung und wie du auf ungeahnte Weise weiter wachsen kannst.

Ein Sachbuch über deine Expertise ist ein Wunderschlüssel, der viele neue Türen öffnet und wunderbare neue Begegnungen ermöglicht.

Ich hätte mir nicht vorstellen können, wie tiefgreifend dieses Buch mich verwandeln würde. Wie viel Neues da noch zu lernen ist. Ich hätte mich gerne schon früher getraut. Aber ich habe mich damit ausgesöhnt, dass ich wie jede/r Schreibende/r meinen persönlichen Weg, mein persönliches Wachstumstempo habe. Dass Vergleichen mit anderen wenig Sinn macht. Ich kann lernen vom Erfolg anderer, ja, aber ich habe meinen eigenen Weg.
Ich bin schon gespannt, wie der Prozess beim nächsten Buch verlaufen wird.

Autorin: Johanna Vedral

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