Seit Oktober ist mein Sachbuch „Collage Dream Writing“/ das Buch zum gleichnamigen Seminar fertig. Die Freude war groß. Da ich von einem großen Verlag das Versprechen (noch keinen Vertrag) hatte, dass sie mein Buch gerne publizieren würden, schickte ich das Buch also nicht auf weitere Verlagsrunde, sondern mal nur zu diesem Verlag. Außerdem drängte schon das nächste Buch aus mir raus, Rohtextschreibrausch ist fantastisch, also machte ich mich daran, dieses nächste Buch zu schreiben, während „Collage Dream Writing“ in der Lektoratswarteschleife des großen Verlages lag. Ich solle ihnen bitte bis Dezember Zeit geben, das Manuskriptangebot zu prüfen, hieß es im Oktober. Fein, ich hatte also den Kopf frei für das neue Buch.
Als ich Anfang Jänner noch nichts von der Lektorin gehört hatte, fragte ich nach. Zwei Wochen später die äußerst nette Absage für mein Buch-Baby: sie sähe bei diesem Projekt als Zielgruppe vor allem KunsttherapeutInnen, aber wenn ich ihr ein anderes Buch über Schreiben und Therapie/ Coaching anbieten möchte, würde sie das gerne prüfen.
Ein schlimmer Dämpfer für mein Ego. Ich bin gekränkt und verunsichert. Außerdem weiß ich, dass mein Buch nicht nur für KunsttherapeutInnen interessant ist, sondern auch für TherapeutInnen und GruppenleiterInnen jeder Richtung, für AutorInnen, KünstlerInnen und alle Menschen, die sich selbst künstlerisch näher kommen wollen. Ist das eine zu breite Zielgruppe?
Aber statt mich jetzt von Selbstzweifeln zernagen zu lassen, schaue ich lieber darauf, was ich aus dieser Absage lernen könnte. Ich lerne u.a. Folgendes daraus: Wenn dieser Verlag nicht ein Sachbuch zu einem in eine Reihe passenden Thema in Auftrag gibt, ich also ein Manuskript anbiete, das nicht schon ein vorbestelltes Produkt ist, sind die Chancen auf einen Vertrag nicht so rosig. Schluck. Seufz. Grummel. Ich habe also weitere in Frage kommende Verlage recherchiert, die auch Titel zu kunsttherapeutischen Themen im Programm haben, und mit der nächsten Verlagsrunde begonnen, sprich: ich verschicke Exposes, Leseproben und meinen Lebenslauf per Post oder per Mail an die von mir nach gezielter Recherche ausgewählten Verlage und bastle mir eine Excel-Tabelle, um den Überblick über die Verlagskorrespondenzen nicht zu verlieren.
An anderen Tagen arbeite ich munter weiter an meinem neuen Buch, einem Erotic Memoir (noch ohne Titel). Währenddessen tingeln mein Sachbuch „Collage Dream Writing“ und ein Memoir, dem ich jetzt auch aus Vermarktungsüberlegungen heraus das Etikett „autobiographischer Roman“ aufgeklebt habe, durch die Verlage.
Früher habe ich so manches Buchprojekt nach ein paar Verlagsabsagen in der Schublade der gestorbenen Bücher abgelegt. Jetzt mache ich das anders. Diese Buch-Babys werden weiterhin in die Welt hinaus geschickt, sie werden released! Dafür braucht es langen Atem, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen, wie beim Schreiben sowieso. Was bleibt mir anderes übrig?
„The most important thing about art is to work. Nothing else matters except sitting down every day and trying.” (Steven Pressfield)
Keep on going!
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