Johanna Vedral Tagebuch schreiben
The first room of my own was a few lines each day in a diary„, schreibt Pat Schneider.
Eine schönere Liebeserklärung ans Tagebuch habe ich noch nicht gefunden! :-)Nach 36 Jahren intensiver Tagebuchpraxis kann ich sagen: Ja, Tagebuchschreiben eröffnet Räume, Landschaften, ja Universen.
Ein Raum zum Schreiben. ein Raum für meine Kreativität, ein Möglichkeitsraum, ein place of all possibilities, das und viel mehr ist mein Tagebuch für mich.
Ich trage immer ein A5-Notizbuch mit mir, in dem landen alle Texte, die unvermittelt handschriftlich rausmüssen: klassische Tagebuchtexte, in denen ich beschreibe, wie mein Tag war, Morgenseiten, in denen ich mein Gehirn entleere, Listen, Anfänge von Short Stories, Freewritings, Gedanken zu meinem laufenden Buchprojekt, Zitate aus Büchern, die ich gerade lese, Briefanfänge, Schreibdenktexte, Cluster, frische Beobachtungen usw.usf. In diesem Raum zum Schreiben ist alles möglich, muss nichts sein, schon gar nicht muss ein Text hier drinnen perfekt oder fertig sein… Ich habe schon versucht, mit mehreren Notizbüchern zu arbeiten, um meine Schreibprojekte auch physisch & sichtbar zu trennen und mir so vor Augen zu führen, dass ich immer wieder mal zu viele Texte parallel in Arbeit habe, zu viele, um für jedes Projekt ein Notizbuch mitzutragen… Doch es fühlt sich für mich nur stimmig an, ein Ur-Buch zu haben, in dem alle meine Notizen landen.
Ausgewertet, geordnet und eingelesen oder abgetippt werden diese Rohtexte, wenn ein Notizbuch voll ist (oder schon mehrere, wenn ich eine sehr produktive Phase habe).
Wie sieht dein Ur-Buch aus?

4 Kommentare
  1. Michael Giongo sagte:

    Ein Thema, das mich auch beschäftigt und bei dem ich auch schon viel ausprobiert habe. Zeitweise habe ich sogar bis zu fünf DIN-A5-Hefte mit mir herumgetragen, klassisches Tagebuch, Morgenseiten, literarisches Tagebuch, Arbeitsnotizen, flüchtige Notizen etc. Es wird irgendwann zu viel (und zu schwer im Rucksack). Momentan verwende ich ein DIN-A4-Heft als Tagebuch und ein DIN-A6-Heft für flüchtige Notizen aller Art (die dann umgesetzt oder übertragen werden).

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    • Michael Giongo sagte:

      PS: Meine Herausforderung bei Versuchen mit einem einzigen „Ur-Buch“ für alles war das anschließende „Ausgewertet, geordnet und eingelesen oder abgetippt“ werden. Und so ist manche kreative Idee aus Faulheit leider in der Schreibtischschublade verschwunden und wird’s wohl nicht mehr an Licht schaffen. Ich warte ja immer noch auf das ultimative elektronische Notizbuch, das aussieht und sich anfühlt wie ein Papier-Notizbuch, mit dem man die Einträge aber strukturieren, kategorisieren und per Mausklick auf beliebige andere Medien übertragen kann. Aber das ist wieder eine eigene, lange Geschichte 🙂

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      • Johanna Vedral sagte:

        Oja, das Ur-Buch birgt natürlich die lange Geschichte in sich, wie die Ideen in die Welt kommen/ sprich zuerst mal digitalisiert werden… Vielleicht hast du ja Lust auf einen Gastbeitrag, in dem du dazu mehr lesen lässt? 🙂

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  2. seinswandel sagte:

    Ich bin da noch am Ausprobieren. Zu Hause liegt ein Buch nur für die Morgenseiten, aber das schleppe ich nicht mit mir rum. Mit dabei sind das A5-Tagebuch, ein A6-Büchlein für Uni, Wissenschaft und Blog (da nummiere ich jeden Eintrag, um Verweise notieren zu können) und aktuell noch ein A5-Heft für mein Bachelor-Thema.
    Für das Wiederfinden und spätere Auswerten ist diese Aufteilung praktisch, aber zum Herumtragen nicht so.

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