Jede von uns kennt das: den Liebesrausch beim Rohtextschreiben, wenn uns die Muse geküsst hat und die Worte nur so aufs Papier fließen. Die Beziehung zum Schreiben, zu den eigenen Texten ist immer auch eine (manchmal etwas komplizierte) Liebesgeschichte. Auch das Überarbeiten kann ganz schön sexy sein, wenn wir uns dem Gefühlscocktail aus Angst, Verzweiflung und Aufgebenwollen stellen. Jedes Mal verliebe ich mich neu in den Text, wenn ich mich mit Herz & Seele (& Schweiß & Blut & Tränen) aufs Überarbeiten einlasse. Das Korrekturlesen fühlt sich meistens nicht mehr so sexy an.

Aber diesmal ist das anders. Love is in the air! Derzeit bin ich in der heißen Phase fürs Layout des ersten Heftes der „SchreibRÄUME. Magazin für Journal Writing, Tagebuch und Memoir.“ Und gleichzeitig starten schon intensive Vorbereitungen fürs zweite Heft. Peu a peu trudeln die layoutierten Beiträge fürs erste Heft in mein Postfach, wie eine heiß ersehnte Fortsetzungsgeschichte. Erstmals sehe ich, wie Andrea die beeindruckenden Illustrationen von Ida Räther mit den Artikeln verwebt hat. Dabei verliebe ich mich von Neuem in dieses Projekt, schon wieder 🙂

Diese Euphorie hilft für die pitzeligen Korrekturen der Layoutfahnen. Aufmerksam lese ich jeden Beitrag noch einmal gründlich, der Rotstift fegt über den Ausdruck, denn ich habe noch an einigen Stellen zu kürzen, damit die Beiträge ein stimmiges Bild ergeben. Das ist so viel leichter bei fremden Texten als bei eigenen. 🙂 Der blaue Stift sucht nach Stellen, die als Zwischenüberschriften taugen könnten, damit keine „Textwüsten“ entstehen.

Peter Elbow empfiehlt fürs Revising, den Text mit einem neuen Schriftbild auszudrucken. Ja, das macht Sinn. Wie jedes Mal in dieser Phase staune ich, wie viele Tippsler, Wortverdreher etc. mir im Korrekturgang vor dem Layout entgangen sind.

P.S.: Happy Valentine’s Day 🙂

Autorin: Johanna Vedral
Collage: Johanna Vedral (1998)

1 Kommentar
  1. Daniela Pucher sagte:

    Ich bin schon sehr gespannt auf das neue Magazin und werd’s mir auch gleich bestellen, denn autobiografisches Schreiben interessiert mich sehr. Gratuliere zu diesem tollen Schritt, ein neues Magazin ins Leben zu rufen!

    Antworten

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