Wie jedes Jahr durfte ich auf der Traum-Konferenz Menschen kennenlernen, die mir neue Facetten der Collage-Praxis aufzeigten. Einer dieser inspirierenden Menschen ist die kalifornische Familientherapeutin Lauren Z. Schneider, deren Workshop über „Dreams and Tarot“ ich auf Empfehlung besucht habe. In einer privaten Session hat sie mir dann eine Variante ihres Ansatzes Tarotpy gezeigt.
Tarotpy ist eine von Lauren entwickelte Methode, die symbolische Sprache von Tarot, Träumen und Bildkarten zu nutzen, um das Unbewusste im wahrsten Sinn des Wortes auf den Tisch zu legen: „Like a „waking dream,“ Tarotpyworks as an interactive process to go beyond the “aha” of traditional therapies and provide an “awe” inspiring experience, awakening greater awareness and choices.“

Lauren zeigte mir folgendes Procedere:

1. Es gab gut 50 verschiedene Tarotdecks, aus denen ich mir eines aussuchen konnte. Die Wahl fiel auf  das Voyager-Tarot von James Wanless, dessen Workshops Lauren sehr schätzt, dass es ein aus Collagen hergestelltes Tarot gab, das faszinierte mich sofort.

2. Nach der Wahl des Tarotdecks sollte ich mir eine Frage überlegen, die ich mit Hilfe der Karten erforschen wollte, und überlegen, wie viele Karten ich legen möchte. Ich wollte Einsicht in ein Beziehungsthema bekommen und wählte als Legesystem drei Karten, also ein klassisches Triptychon.

3. Ich zog drei Karten und legte sie verdeckt auf.

4. Nun bekam ich ein Blatt Papier und einen Stift und sollte darauf drei leere Karten zeichnen und schnell assoziieren, was ich auf jedes weiße Feld projizierte. Faszinierend, wie sich das Thema entfaltete, bevor ich noch eine einzige Karte betrachtet hatte!

5. Ich deckte die drei Karten auf. Lauren regte mich an, die Reihenfolge der Karten eventuell inutitiv zu ändern, so dass sie besser mit meinen Notizen passte. Allein die Karten zu betrachten und neu zu arrangieren versetzte mich in einen Zustand, in dem ich tiefer mit mir in Kontakt war.

6. Sobald die Reihenfolge passte, führten wir ein Gespräch über zwei der drei Karten, die Notizen und wie das Ganze mit meiner Frage zusammenhing. Laurens kluge Fragen führten mich noch tiefer und brachten mich in Berührung mit tieferen Emotionen und den Themen hinter/ unter meiner vordergründigen Frage.

7. Lauren empfahl mir, über die dritte Karte zu meditieren oder sie auch als Traum-Inkubations-Bild zu benutzen. Ich schrieb ausgehend von der dritten Karte vor dem Schlafengehen noch in mein Tagebuch.

8. Am nächsten Morgen setzte ich mich ins Atelier und fertigte spontan drei Collage-Karten – und erkannte dann staunend, dass ich somit das Tarot-Triptychon mit einem Collage-Triptychon weiter geführt hatte. Jede von mir gefertigte Collage-Karte war eine Weiterentwicklung der in der Tarotpy-Session gelegten Karten!

Was sich daraus noch entwickeln wird? Lauren Z. Schneider und ich bleiben dran 🙂
By the way: Im Juni 2019 kommt Lauren zu Besuch nach Wien, und wir werden sicher die eine oder andere Tarotpy-Session organisieren. Schreib mir ein Email, wenn du Interesse daran hast! johanna.vedral (at) gmail.com

Johanna Vedral

 

 

 

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