Viele Studierende bleiben beim Schreiben ihrer Diplomarbeiten und Masterthesen stecken und suchen sich deshalb professionelle Unterstützung. Meistens stellt sich im Coaching heraus, dass die Studierenden nicht unter Schreibblockaden oder gar Schreibangst leiden, sondern zu wenig über den Schreibprozess wissen. Oft wenden sie unpassende Schreibstrategien oder widersprüchliche starre Schreibregeln an, die sie nicht weiterführen. Falsche Ansprüche an das eigene Schreiben und eine perfektionistische Einstellung lassen das Schreiben stocken.
Speziell im deutschsprachigen Raum herrscht noch immer der (blockierende) Mythos vom Schreibgenie: Entweder kann man schreiben oder nicht, alles eine Frage der Begabung. Oder doch nicht?
Schreiben ist ein Handwerk, das man durch beharrliches regelmäßiges Schreiben lernt und laufend weiter entwickelt. Nützliche Anregungen zur Optimierung des Schreibverhaltens aus psychologischer Sicht findest du hier. Schwung und Strategien für die wissenschaftliche Arbeit findest du hier.
Schreibschwierigkeiten sind normal und gehören zu jedem Schreibprozess dazu.
„Schreibkompetenz besteht nicht darin, keinerlei Schwierigkeiten zu haben, sondern mit ihnen umgehen zu können.“ (Girgensohn & Sennewald, 2012, S.119). Keith Hjortshoj sieht Schreibschwierigkeiten als positive Meilensteine bei der Weiterentwicklung der eigenen Schreibkompetenz. Denn bei der Bewältigung dieser Schreibkrisen finden die Schreibenden effizientere Methoden für ihren Schreibprozess.
Eines der mächtigsten Werkzeuge gegen Schreibblockaden ist Freewriting. Dieses geniale writing tool von Peter Elbow bedeutet, für eine begrenzte Zeitspanne unzensiert zu schreiben und die Ideen frei fließen zu lassen. So entsteht ein „shitty first draft“, ein Heranschreiben an ein Thema und an den „eigentlichen“ Text und eine gute Grundlage für einen besseren second draft und einen noch besseren third draft.
Die Regeln für freewiting findest du hier! Stell den Wecker auf 10 Minuten und schreib los!
Eine umfangreiche Sammlung an hilfreichen Tipps &Tricks bei Schreibblockaden findest du in der Blogparade gegen die Schreibblockaden von PR-Doktor Kerstin Hoffmann.
Autorin: Johanna Vedral
Schreiben ist ein Handwerk – genau ich stimme voll und ganz zu. Alles können wir lernen. Danke für diesen Beitrag, habe sehr gern mitgelesen. Auch das finden von eigenen Methoden habe ich selbst als sehr wichtig empfunden – auch wenn meine Magisterarbeit schon seit Jahren vor sich hin schnarrcht – sie war doch der Anfang meiner Schreibenden Tätigkeit.
http://rhetorikblog.com/eine-schreibblockade-ist-wie-eine-schwangerschaft/6338/
Danke für deinen Kommentar. Dein Beitrag zur Blogparade mit der Schwangerschaftsmetapher hat was sehr Erfrischendes 🙂 Viele Bücher brachen rund neun Monate… Ich persönlich arbeite allerdings lieber mit dem Bild „Haus bauen“, da ist mehr Planung und Kontrolle möglich als bei den Wehen 🙂