„Müssen wir gendern?“ – Diese Frage kommt alle Jahre wieder, in jedem meiner Seminare, wenn es darum geht, dass Studierende in ihren ersten Seminararbeiten und Essays die Konventionen des wissenschaftlichen Schreibens wie Struktur, Zitierrichtlinien, Manuskriptrichtlinien wie Schriftgröße – und natürlich das Gendern – umsetzen sollen.
Dann gibt es meist Grundsatzdiskussionen übers „Mitgemeint-Sein“ von Frauen in der Wissenschaft und warum das nicht am besten in der berühmten Fußnote 1 abgehakt werden könnte.
Komisch. Über die oft absurd und unlogisch anmutenden Zitierregeln wird nie so diskutiert. Nur wenn es darum geht, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden, da wird es plötzlich mühsam.
Seufz. Nein, Frauen sind nicht automatisch mitgemeint. Sprache funktioniert nicht über die gute Absicht, es kommt nicht immer das bei den AdressatInnen an, was wir gut gemeint haben.
In einem früheren Blogbeitrag habe ich schon mal ausgeführt, wie der Gebrauch einer geschlechtergerechten Sprache aussehen kann.
Judith Heitkamp erklärt in ihrem erfrischenden 2 Minuten-Video, warum wir ums Gendern nicht herumkommen. Kennt jemand von euch ähnlich knappe & knackige Antworten auf diese Frage?
Johanna Vedral
Bild: ein Schild aus einem Park in Wien, mit dem das harmonische Zusammenleben zwischen HundehalterInnen und dem Rest der WienerInnen geregelt werden soll.
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