Die Sommerferien haben begonnen! Der heutige Gastblogbeitrag stammt von Julia Rumplmayr, die ein Schreibjournal für erfüllte Sommertage mit Schreibimpulsen zur Vorfreude, zum Festhalten der Sommertage und zur Ernte am Ende des Sommers herausgegeben hat:

In den Sommerferien 1988 habe ich mein erstes Sommertagebuch geschrieben. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich damals im Ortskaufhaus ein Schulheft gekauft und dann mit Hingabe Tag für Tag festgehalten habe.
Ich habe die Ferientage bis ins kleinste Detail beschrieben: was wir zu jeder Mahlzeit aßen, welche Kassetten ich mir anhörte und welche Bücher ich las. Es ging um das Warten auf Post von meiner Schulfreundin, um Geschwisterstreitereien und das Schildern langer Badenachmittage. Wenn ich das Sommertagebuch jetzt lese, sehe ich den Alltag von damals durch meine Kinderaugen. Nicht durch Fotos oder Erzählungen, sondern so, wie ich ihn als Achtjährige erlebt habe. Ich habe das Buch mit kleinen Zeichnungen und eingeklebten Blumen und Zetteln verziert. Es enthält außerdem eine eher abenteuerliche Anleitung für „Belegtes Brot“ und das Rezept des Ribiselkuchens meiner Großmutter, das sie mir damals sozusagen ins Sommertagebuch diktiert hat. Bis heute nehme ich das Sommertagebuch zur Hand, wenn ich ihn nachbacke.

Ich habe das Tagebuch nicht den ganzen Sommer lang geführt, sondern nur etwa zehn Tage lang. Und trotzdem erinnere mich dadurch lebhaft an die ewiglangen Kindheitssommerferien, in denen nicht viel Aufregendes passiert ist und von denen im Nachhinein ein Konglomerat aus gemütlicher Fadesse, fröhlicher Gemeinschaft und der Geschmack von Chlorwasser, Jollyeis und Wassermelone bleibt. Durch mein Sommertagebuch 1988 weiß ich, dass da viel mehr war, was mich beschäftigte, wie mein Tag aussah und wie ich als Achtjährige war.
Auch das hat mich darauf gebracht, im Jahr 2021 ein Sommertagebuch zu schreiben und herauszubringen. Damit vom Sommer nicht irgendwann nur die Erinnerung an einen Urlaub bleibt, sondern an die vielen All-Tage dazwischen. Weil man sich wochenlang auf den Sommer freut und man ihn so gern festhalten möchte, wenn er dann endlich da ist.

Das Sommertagebuch bekommst du hier:
www.sommertagebuch.at

Text: Julia Rumplmayr
Foto: Antje Wolm

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