Wie fühlt sich das Leben als publizierte Autorin an und was kann im Kraftfeld des jungen Buches so alles passieren? Heute im Interview: Alexandra Gruber, die gemeinsam mit ihrem Co-Autor Wolfgang Muhr für die Verlagsgruppe Styria mehrere Regionalreiseführer geschrieben hat. Nach Wien und Burgenland ist im neuesten Buch dieses produktiven Schreib-Duos der Südosten Niederösterreichs dran: „Vom Wienerwald zur Buckligen Welt“ verführt die LeserInnen zu Ausflügen, erzählt von Geschichte und kuriosen Geschichten, von kleinen Wundern und großen Rekorden. Gratulation!

Was hat dich am meisten überrascht, als dein Buch draußen war?
Dass wir die Deadline einhalten konnten, obwohl es zeitlich sehr eng war.
Wie hat sich dein Leben durch das Buch verändert?
Wenn ein Projekt nach fünf Monaten endlich abgeschlossen ist, ist das natürlich ein großartiges Gefühl. Allerdings hatten wir diesmal nur wenige Tage Zeit, um durchzuschnaufen. Wir mussten sofort wieder mit Recherchieren und Schreiben für das nächste Buch beginnen.
Haben sich auch Beziehungen verändert?
Nachdem mein Partner seit ein paar Jahren auch mein Co-Autor ist, reden wir sehr viel über unsere Projekte, Berufliches und Privates verschwimmt oft. Ansonsten nein, wir schreiben ja nichts Persönliches, sondern Sachbücher. Familie und Freunde sehen das mittlerweile einfach als unseren Job. Weil wir beim Recherchieren viel unterwegs sind, lernen wir aber jede Menge interessante Menschen kennen. Das bleiben zwar meistens oberflächliche Bekanntschaften, es macht aber sehr viel Spaß.
Was hast du alles Neues gelernt, seit dein Buch draußen ist?
Im wahrsten und direktesten Sinne des Wortes erweitert sich jedes Mal unsere Allgemeinbildung. Es geht oft um Historisches, aber auch um jede Menge Nischenthemen. Wir wissen jetzt z. B, wie ein Pecher arbeitet oder wie Beethoven seine Zeit in Baden verbracht hat. Nach der fünften Überarbeitung merke sogar ich mir die eine oder andere Jahreszahl. Bei Regionalthemen wären wir mittlerweile gute Joker bei der Millionenshow.
Wie begleitet dich dein Buch im Alltag?
In Buchhandlungen schau ich immer, wo sie stehen und wie viele lagernd sind. Wenn wir privat unterwegs, erzählen wir oft von Erlebnissen rund um unsere Projekte.
Hast du immer Folder dabei oder dein Buch? Bist du gut darin, dein Buch überall, wo du hinkommst, zu empfehlen?
Meistens habe ich ein paar Flyer eingesteckt. Ein Buch habe ich fast nie mit, meine Handtasche ist sowieso immer restlos überfüllt. Ich erzähle meistens nur Leuten davon, bei denen ich annehme, dass sie sich für das Thema interessieren.
Bist du stolz? Wie geht es dir bei Lesungen?
Froh ja, stolz nein. Ich bin keine Rampensau und leide unter Lampenfieber. Mein Co-Autor ist da Gottseidank anders gestrickt, er ist auf der Bühne sehr locker und spontan. Das beruhigt mich, aber nur zum Teil.
Wie gehst du mit negativen Rezensionen/ Kommentaren zu deinem Buch um?
Damit komme ich klar, solange der Ton in Ordnung ist. Selbst Bestseller werden negativ rezensiert und Geschmäcker sind eben verschieden.
Was magst du AutorInnen mit auf den Weg geben, die sich gerade durchringen, ihr Buch für die Publikation aufzubereiten?
Seid nicht enttäuscht, wenn eure Umwelt eher unaufgeregt auf euer Buchprojekt reagiert. Das ist ganz normal, außer es ist der neueste Harry Potter-Band.
Was hättest du gerne schon vorher gewusst?
Dass es das Autorenprogramm Papyrus und die Verwertungsgesellschaft Literar Mechana gibt.

Website des AutorInnen-Duos Gruber & Muhr: https://www.panoramabox.at/
Foto-Copyright: Willfried Gredler-Oxenbauer
Cover: Styria Verlag

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