Bloggen macht Spaß! Das commitment, täglich einen kurzen Text online zu publizieren, ist für mich ein Super-Schreib-Turbo. Ich lasse mich auch gerne von der Blogger-Community inspirieren. Der erste Blog, auf den ich “reingekippt” bin, ist von Eva Karel. Sie schreibt seit Anfang 2013 über den “Alltag einer Familie, die Studium, selbstständige Arbeit, Elternschaft auf Augenhöhe und die dazugehörigen Kleinkinder unter einen Hut bringt, ohne dabei bzgl. Humor baden zu gehen“.

In einem Interview hat sie mir erzählt, was dieser Blog für ihr Schreiben bewirkt hat:

JV: Was hast du durchs Bloggen gelernt?

EK: Genial finde ich dieses Entlanghanteln von einem Minithema zum nächsten. Ich weiß, dass ich jetzt ca. eine Seite Text fabrizieren möchte (da ich persönlich längere Blogtexte ermüdend finde) und daher notgedrungen einen klaren, schmal gewählten Fokus setzen muss. Dadurch schreibt es sich viel leichter! Wir kennen ja alle diese zache Hürde, wenn man zu viel von sich verlangt. Das Vorhaben „Ich werde ein BUCH schreiben“ ist ideales Futter für meine Schweinehunde, da sabotiere ich mich nach allen Regeln der Kunst selbst, prokrastiniere versiert durch meine Tage und bringe genau GAR nichts zuwege. „Ich werde eine Seite Blogtext schreiben“ trickst die Schweinehunde aus. Die merken das kaum. Zack und schon ist der Text da, ätsch!

Oh, und noch was: Da ich ja einen Befindlichkeitsblog schreibe ist das ja -sagen wir es ehrlich- ein durchaus narzisstisch angehauchtes Projekt. Mit dem überaus netten Nebeneffekt: Ich reflektiere die mich umgebenden Alltagskleinigkeiten viel intensiver durch. Ich glaube, ich lebe tatsächlich selbstbestimmter dadurch. Huch, nur nicht salbungsvoll klingen!! Schnell weiter.

JV: Wie hat das Bloggen dein Schreiben beeinflusst?

EK: Spannend finde ich die direkte Rückmeldung der Lesenden. Die Kommentare und Gefällt-Mir-Klicks. Das ist, als würde ich in einer Feedbackrunde meinen Text vorlesen. Und sehr interessant: wie gut jene Texte ankommen, in denen ich mich selbst auf die Schaufel nehme! Also ja nicht wunderbarer tun, als man ist! Das mögen die Leserinnen nicht!

JV: An welchem größeren Textprojekt arbeitest du im Moment?

EK: Ich habe ein Memoir im  Tagebuch-Stil darüber verfasst, wie wir mit unserem ersten Baby in der Studenten-WG gelebt haben, unseren Versuch dokumentiert, mit sehr viel Improvisation Eltern auf Augenhöhe zu sein. Ein Liebespaar zu bleiben trotz Baby. Momentan konzentriere ich mich ganz auf den Blog und möchte dann irgendwann einen Überarbeitungsmarathon einschieben und das Buch publizieren. Falls ich mich traue, wohlgemerkt. Ist ja doch sehr persönlich.

JV: Danke für das Interview, liebe Eva! Ich freu mich auf deinen nächsten Blogbeitrag und dein Buch 🙂

Autorin: Johanna Vedral

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