Derzeit wird viel über die Zukunft des Buches, des Verlagswesens und der Publikationsindustrie diskutiert. Die Frankfurter Buchmesse hat Self-Publishing zum Top-Thema 2013 gemacht.

Wer entscheidet darüber, was publiziert wird? Verlagshäuser, Buchhändler und Massenmedien haben bis zum Aufkommen des Internet (Blogs, Foren, print on demand, ebooks…) als Gatekeeper fungiert, d.h. vorselektiert, was publiziert und wer in den Insider-Club aufgenommen wird. Diese Gatekeeper-Funktion wird bei einer so viel größeren Auswahl an verfügbaren Büchern in ihrer Wirkung zunehmend eingeschränkt, ja gar zum Anachronismus, sagt Mike Shatzkin.

Die Publikationsmöglichkeiten sind nicht länger nur auf traditionelle Verlage beschränkt, die Printbücher herausgeben. Jane Friedman unterteilt die Publikationsindustrie 2013 in drei Kategorien:

  1. Traditionelle Verlage: repräsentiert auf Events wie z.B. Frankfurter Buchmesse.
  2. Self-publishing: repräsentiert von Publishing Services wie Amazon KDP, Lulu etc.
  3. Custom publishing: Institutionen, Vereine, Firmen, die ein oder zwei Titel pro Jahr herausgeben.

Dabei geht der Trend hin zur dritten Kategorie, dem Custom Publishing. Mike Shatzkin prognostiziert, dass in den nächsten 5 bis 10 Jahren jede Universität, viele Firmen, alle Content Creators, die heute Webseiten oder Social Network Accounts haben, genauso selbstverständlich auch als Herausgeber tätig sein werden.

Mike Shatzkin nennt diesen Trend der Publikationsindustrie “atomization”. Seine These lautet: Publizieren wird immer mehr zu einer Tätigkeit für viele und ist nicht länger nur ein paar Insidern vorbehalten, die sich selbst als Publishing Industry bezeichnen.

Wer soll in dieser Flut an Büchern hochqualitative Bücher finden? Selbst publizierte Bücher können, müssen aber nicht zwangsläufig von schlechterer Qualität sein als die Bücher aus traditionellen Verlagen. Das zeigt auch die neue Ebook-Reihe des Carlsen-Verlags, der Self Publishing-Autoren unter Vertrag nimmt.

Spannend: Der Blog des Autors Christian Sidjani über seine Erfahrungen mit Self Publishing. 

Autorin: Johanna Vedral

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 × eins =