Brigitte Guschlbauer: Von Augenblicken und Ewigkeiten

Brigitte Guschlbauer, eine Sozialarbeiterin und Mutter zweier kleiner Kinder,  landet nach einem schweren septischen Schock mit Multiorganversagen für vier Monate auf der Intensivstation, sechs Wochen davon liegt sie im Koma.

In ihrem Buch „Von Augenblicken und Ewigkeiten. Reisebericht einer Langzeitintensivpatientin“ berichtet sie von der Rückkehr aus dem Nahtod, vom Gefüttert- und Beatmetwerden, wie es sich anfühlt, sich weder selbst bewegen noch sprechen zu können und wie sie es schafft, dringende Bedürfnisse mitzuteilen wie das nach ein paar Schlucken Wasser. Mit Unterstützung von einfühlsamen Intensivpflegekräften, FreundInnen und Familie kommt sie Schritt um Schritt zurück ins Leben und lässt die LeserInnen teilhaben, welch Glück das erste „Waschfest“ ist oder wie es sich anfühlt, nach langer Zeit wieder selbst Wasser zu trinken.

Durch die unterschiedlichen Perspektiven wird das berührende Buch besonders lesenswert: neben Brigitte Guschlbauers Innensicht erfahren wir auch, wie diese Monate von außen erlebt wurden: ihr Mann, ihre Kinder, einige FreundInnen sowie eine Pflegerin kommen zu Wort.

Das Buch ist aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven für Betroffene, Angehörige, Pflegende und ÄrztInnen interessant. Es ist zu wünschen, dass dieses Buch in der Ausbildung von Pflegekräften Beachtung findet, da Brigitte Guschlbauer aus ihren Erfahrungen ein Modell der Wahrnehmungsebenen zwischen PatientIn und Pflegeperson entwickelt hat. Sie hält Vorträge zu Aufmerksamkeit und Kommunikation in der Pflege.

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