„It takes 10 years to master the basics of any art form followed by a lifetime of improving those skills!“, schreibt Betty Dodson in ihrem 2010 publizierten Sexual Memoir „My Romantic Lovewars“ (Titel der Neuauflage: Sex by Design). Die vitale 87jährige „Godmother of masturbation“ weiß, wovon sie spricht:
In den 1950er Jahren war sie zuerst in New York als Modezeichnerin tätig, erlernte dann die klassische Malerei und stellte ihre erotischen Bilder in den 1960er Jahren aus. Sie gehörte in den 1970er Jahren zu den ersten Feministinnen, passte aber mit ihrer sexpositiven Mission nie so richtig dazu: „I always thought sex was a top-priority issue,“ she says. „Feminists like Gloria Steinem thought it was private.“
Der in Gloria Steinems Magazin Ms erschiene Artikel von Dodson über Masturbation löste so große Nachfrage aus, dass Dodson 1973 zuerst im Selbstverlag ihren Weltbestseller „Sex for One“ (Untertitel auf Deutsch: Die Lust am eigenen Körper) publizierte.
Die sexuelle Abenteurerin machte sich in den folgenden Jahrzehnten daran, weitere Kunstformen zu meistern, um ihre Botschaft zu den Frauen zu bringen: Nach den Medien Zeichnen und Malen nutzte sie das Schreiben, das Leiten ihrer legendären Bodysex-Gruppen für Frauen und das Drehen von Videos.
Betty Dodsons Botschaft für Frauen, die heute in unserer pornofizierten Gesellschaft aktueller denn je ist: Entdecke deine eigene Kraft durch eine liebevolle sexuelle Beziehung mit dir selbst: „Keep up a sexual relationship with yourself, you can have first-rate orgasms by yourself; stop doing what you think your partner wants to see in bed!
Was passiert in Dodsons Bodysex-Workshops? „In the workshop we share our orgasm with the group while being in control of our own clitoris,“ she says, explaining that the class consists of a „genital show-and-tell“ followed by masturbation in a circle.
Seit 2006 ist Betty Dodson mit Carlin Ross online. Mit coolen youtube-Videos und ihrem Blog ist sie weiter unermüdlich aktiv unter dem Motto „Better orgasms. Better world“
2010 erschien ihr Sexual Memoir, in dem sie neben ihren vielfältigen sexuellen Erfahrungen auch ihren Weg als Künstlerin, ihre Entwicklung zur Autorin und ihre außergewöhnliche Beziehung zu ihrer Mutter beschreibt, die bei all ihren Bemühungen um die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen hinter Betty stand. Hut ab vor Betty Dodson – eines der am besten geschriebenen Memoirs, die ich bis jetzt gelesen habe.
Johanna Vedral
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