Beim Schreiben ist es für mich nicht egal, ob ich auf eine A7-Karteikarte kritzle oder mit dickem Filzstift auf A3 schreibe. Unterschiedliche Papierformate ermöglichen eine große Bandbreite an kreativen Spielwiesen und lenken den Schaffensprozess in vielfältige unterschiedliche Ausdrucksformen. Die Entscheidung zwischen Hochformat und Querformat gibt ebenfalls eine Richtung vor – Hochformat verleitet eher zu linearem Denken und Schreiben, z.B. Listen, Querformat hingegen verführt mehr zum bildhaften Denken, zu Clustering, Mindmapping, Denkpfaden…
A6 und A7 sind meine liebsten Formate für schnelle Notizen, passen in jede Jackentasche und in jedes Eck der Wohnung. Post-its haben den Vorteil, dass sie ins passende Heft geklebt werden können, Karteikarten haben ihren eigenen Charme und zerfleddern auch in der Hosentasche nicht so schnell.
A5 ist mein Lieblingsformat für das Notizbuch, das IMMER bei mir ist, das Ur-Buch, sei es in der Handtasche oder neben dem Bett, handlich, leicht zu tragen.
A4 mag ich am liebsten für Mitschriften, Protokolle und für Journaleinträge zu Seminaren, aber auch für Texte, von denen ich noch nicht weiß, wo sie hingehören.
A3 ist genial für Cluster, Strukturbilder aber auch für Texte, die scheinbar nur in diesem Format raus können, z.B. zu emotional schwierigen Themen. Flipchartpapier oder Packpapierbögen ermöglichen Erfahrungen von GROSSEM Denken… und sind besonders hilfreich, wenn neue Denk-Räume erschlossen werden sollen.
Die Wahl des Formats ist auch im bildnerischen Prozess wichtig, z.B. beim Collagieren. Wenn ich mich für A5 entscheide, entsteht eine kleine Collage-Karte, in der ich z.B. eine innere Person, eine einzelne psychische Energie sichtbar machen kann. A4 bietet da schon mehr Raum, es kann eine Narrative Collage, eine ganze Geschichte in einem Bild entstehen. A3 und größer verleiten dazu, sehr viele Bilder zu sammeln und in einer Collage zu versammeln. Für mich passen so große Formate am besten, wenn ich die Collage als Hilfsmittel für Denkprozesse und zum Erforschen von Konzepten und Fragestellungen nutzen will. Auch für Gruppen-Collagen sind große Formate gut geeignet.
Was ist DEIN Lieblings-Papierformat? Wofür verwendest du A5, wofür A3? Welche Erfahrungen hast du damit, neue Formate auszuprobieren und aus gewohnten Formaten auszubrechen?
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