BildVor neun Wochen habe ich mich vom Rauchen verabschiedet, einer Gewohnheit, die ich mit kurzen Intermezzi über dreißig Jahre gepflegt habe. Warum es diesmal endlich geklappt hat?

Der Schlüssel dazu war für mich ein Satz, den mir eine hochgeschätzte Wissenschaftlerin bei einem Textcoaching geschenkt hat. Sie selbst musste wegen einer Krebserkrankung ihre Ernährungsgewohnheiten radikal umstellen und im Zuge dessen auf vieles verzichten, wie z.B. Zucker und Kohlehydrate. Dabei half ihr Umdenken und über bisherige Denkrahmen hinaus zu gehen. „I have grown out of it!“ oder, frei übersetzt, „Das habe ich hinter mir gelassen, darüber bin ich hinaus gewachsen!“, lautete dieser mächtige Satz. So wurde aus dem vermeintlichen schweren Verzicht auf die Glimmstengel ein längst fälliger Wachstumsschritt.

Weiters begann ich an dem Tag, an dem ich meine letzte Zigarette rauchte, mir eine neue Gewohnheit ohne gesundheitsschädigende Nebenwirkungen zuzulegen. Ich kenne ja mein Bedürfnis nach Ritualen und weiß um die stabilisierende Wirkung von Wiederholungen für mein seelisches Gleichgewicht. Diese neue Gewohnheit besteht darin, Mantras zu hören, mitzuchanten oder sie im Geiste oder laut zu rezitieren. Mantra bedeutet im Sanskrit „heiliger Vers“ und ist eine wichtige spirituelle Praxis im Hinduismus und Buddhismus. Mantras sollen dabei helfen, dass der Geist sich an die positiven Inhalte der Worte des Mantras bindet und sich damit nicht mit negativen Gedanken beschäftigen kann.

Begonnen habe ich mit dem Gayatri-Mantra, das als eines der mächtigsten Mantras gilt. Seitdem beobachte ich, wie diese neue Gewohnheit in meinem Leben Raum greift. Es ist mir schon mehrere Male passiert, dass ich beim Aufwachen in der Früh als erstes das Gayatri-Mantra im Kopf hatte, so als hätte ich es sogar im Traum rezitiert. 🙂 Was für eine wunderbare Weise, in einen neuen Tag zu starten! Ich darf erleben, wie mein Geist sich beruhigt und Ängste und Sorgen hinweggespült werden von der Macht der Worte. Die Zigaretten konnten diese Wirkung nie erzeugen. Ein Mantra hingegen ist wie ein Vehikel, das mich auf eine andere Bewusstseinsebene trägt. Ich freue mich, auf meinem weiteren Weg gut beschützt zu sein.

Schöne Mantra-Sammlungen findest du als Audio-CDs oder auch auf youtube, z.B. von Nina Hagen („Om Namah Shivay!“), Ravi Shankar („Chants of India“), Henry Marshall oder Yogananda („Chants and Prayers“).

3 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Ein “Liebster Award” für den schreibstudioblog :-) | Schreibstudio Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf × 1 =