Den stärksten Push-Effekt Richtung Ziel soll  die Peer group, d.h. die Vereinbarungen mit Mitschreibenden ausüben, sagen Motivations-ExpertInnen. Dass Schreibgruppen gut funktionieren, sehe ich in meiner Arbeit täglich. Persönlich schreibe ich mit KollegInnen an zwei Vormittagen pro Woche regelmäßig an meinem Buch. So geht es langsam, aber stetig voran. Drei oder mehr Vormittage würden das Ganze natürlich beschleunigen, aber zwischendurch sollte ich auch Geld verdienen 🙂

Um den Endspurt anzufeuern, habe ich in bester Frühlingsschreibstimmung eine konkrete Deadline mit einer schreibenden Kollegin vereinbart und auch im Blog verkündet. Am 2. Mai wollten wir die Manuskripte tauschen, um einander mit Friendly Feedback in der heißen Abschlussphase bis Ende Juni zu unterstützen. Da aber sowohl meine Kollegin wie ich in unserer Schreibbegeisterung den Workload im Mai und Juni unterschätzt haben, mussten wir die Deadline auf 30. Mai korrigieren… und nun auf ein paar Tage vor der Abgabe an den Verlag, Ende Juni…

Fühlt sich auf den ersten Blick beschämend an – da haben wir unsere Deadline in die Welt hinaus gerufen, und jetzt zeigt sich, dass auch wir Schreibtrainerinnen nur mit Wasser kochen und die Deadline nach hinten korrigieren müssen. Aber – es hätte wenig Sinn gemacht, das unfertige Manuskript am 2. Mai auszutauschen. Ich sehe, dass sich die Überarbeitung der letzten zwei Kapitel (11 und 12) nicht in den zwei Stunden erledigen lässt, die ich laut Kalender im Mai noch zum Schreiben zur Verfügung habe. Die fürs Überarbeiten nötige Zeit unterschätze ich bei der Zeitplanung bei jedem Schreibprojekt von Neuem…

Pläne schmieden ist gut, Teilziele definieren und Deadlines ins Auge fassen auch, aber kein Plan, keine to-do-Liste funktioniert ohne regelmäßige Reality Checks. Und es ist zwar schade, dass ich die Deadline nicht halten konnte, aber auch nicht der Weltuntergang. Mein Ego wird das wegstecken, meine Motivation lasse ich davon nicht wegblasen, ich lasse mich nicht unterkriegen, ich mache weiter!

Meine neue Deadline lautet also 23. Juni. Dann darf das Manuskript noch in die letzte Friendly Reader-Feedback-Schleife. Und nach dem projekt-freien Urlaub wird es im Sommer ohne Hektik für die Publikation im September vorbereitet. Ab 20. August möchte ich mich nämlich der Überarbeitung der seit einigen Monaten wegen des aktuellen Buches zurückgestellten Rohfassung meines ersten Memoirs widmen. Den Startschuss dafür gibt es in einem fünftägigen Writers Retreat… yeah!

 

 

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