Jeder von uns hat ein Bild im Kopf, wie der Traumpartner aussieht, der uns ganz macht, der uns fehlt zu unserem Glück. Wir wissen, welche Augenfarbe und Statur er hat, was er am liebsten macht, welchen Beruf er hat, welche Kleidung er trägt, welche Musik er hört… Aber was passiert dann, wenn ich den blonden, blauäugigen 180cm großen muskulösen Akademiker mit dem Faible für italienische Opern und Sushi gefunden habe? Warum klappt es auch nach dem fünften blonden, blauäugigen Akademiker nicht? Könnte es sein, dass dieses Partnersuchbild eine Vor-Stellung ist, wie ein Bild, das ich vor den realen, zweifelsohne attraktiven Mann hänge, so dass ich ihn als den Menschen, der er wirklich ist, gar nicht wahrnehmen kann?
Was ist ein Partnersuchbild? Der innere Mann, die innere Frau, der innere Geliebte, die bessere Hälfte, die Dualseele, die Archetypen Anima und Animus, der Seelenpartner, das Yin, das das Yang erst ganz macht? Bin ich ein Mann, suche ich meine andere Seite bei einer Frau, bin ich Frau, suche ich meine andere Seite in einem Mann.
Wie sieht sie aus, diese ureigene innere Person, die in allen unseren Beziehungen mit dabei ist? Was hat sie dir zu sagen? Was ist deine Vorstellung von Liebe/ von Partnerschaft/von deinem Traum-Mann/deiner Traum-Frau? Welche Bilder von Liebe und Partnerschaft möchtest du in die Realität bringen?
Warum ist es so wichtig, sich mit dieser inneren Person auseinander zu setzen? Die Tiefenpsychologen sagen, nur durch die bewusste Auseinandersetzung mit unseren inneren unbewussten Personen, erst wenn wir sie als zu uns gehörig erleben, können wir ganz & heil werden. Innere Personen oder Archetypen, wie C.G.Jung sie nennt, können das innere Kind, der Schatten oder auch die Anima, der Animus, unser gegengeschlechtlicher Seelenanteil sein. Das Bewusstmachen unserer Partnersuchbilder ermöglicht uns, in eine tiefere Beziehung zu anderen zu treten. Denn je besser wir uns selbst kennen, desto klarer können wir den anderen sehen. Statt dem anderen unsere Partnersuchbilder umzuhängen, können wir ihn dann wirklich sehen, auch wenn der erste Zauber der Verliebtheit verflogen ist. Denn: wenn ich mich auch nach der ersten Verliebtheit in der Andersartigkeit des anderen spiegeln kann, sind innerer und äußerer Partner im Gleichgewicht, im Einklang.
Collage und Schreiben können als Mittel eingesetzt werden, um die männlichen und weiblichen Energien in uns näher zu erforschen. Seit vielen Jahren arbeite ich an der Verbindung von Träumen, Collage und Schreiben in Traum- und Schreibgruppen. Collage ist ein wunderbares Medium, um mit Bildern zu arbeiten, sie aus alten Zusammenhängen heraus zu lösen und zu etwas Neuem zusammenzusetzen. So wie das unser Geist im Traum macht. Collage ist wie Träumen auf Papier und führt in das Erleben eines traumähnlichen Bewusstseinszustandes. Collage Writing, d.h. durch Collage inspiriertes Schreiben, ermöglicht auf besondere Weise, in den persönlichen pool of wonder, Traumbilder, in den tiefen Brunnen, in die Schatzhöhlen des Unbewussten einzutauchen.
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es im writers`studio in Wien anlässlich der Schreibnacht „Beuteschema: Partnersuchbilder mit Collage Writing erforschen“ am Freitag, 6.Juni 2014, 20 – 23 Uhr. Einfach kommen & mitschreiben, es ist keine Anmeldung notwendig 🙂
Johanna Vedral
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