Schreiben ist eine Form von „verbal behavior“, sagt der US-amerikanische Verhaltens-Psychologe B.F. Skinner in seinem klassischen Vortrag für Studierende „How you discover what you have to say” (Skinner, 1981)
Wie können wir unser Schreib-Verhalten effizienter gestalten? Wie sollte das Selbst-Management beim Schreiben der Diplomarbeit und anderen Schreibprojekten aussehen?

  1. Guter körperlicher Zustand: gute Ernährung, genug Bewegung und Erholung.
  2. Schreibort: Da am Schreibtisch Kontrolle über das „verbal behavior“ erlangt werden soll, wird am Schreibtisch nur geschrieben. Das bedeutet auch, dass der Laptop für Freizeitaktivitäten woanders hingetragen wird 🙂
  3. Disziplin: Schreibe jeden Tag zu einer bestimmten Zeit, z.B. eine Stunde am Vormittag. Es reicht, mit regelmäßigen 10-Minuten-Sessions zu beginnen.
  4. Notizbuch immer dabei: Schreibe tagsüber Ideen und Notizen in ein Notizbuch. Die besten Ideen kommen oft zwischendurch, wenn du nicht am Schreibtisch sitzt.
  5. Positive Verstärker: Du kannst z.B. deinen täglichen Schreibfortschritt & das Wachsen deiner Texte (Worte, Zeichen zählen) dokumentieren. Oder du holst dir den besten Verstärker, den es fürs Schreiben gibt: Feedback von einem friendly reader oder in einer Schreibgruppe 🙂 (z.B. in der Schreibfabrik mit Feedback).
  6. An  zwei Texten parallel arbeiten: Wenn du „sick of the subject” bist und sich große Abneigung gegenüber deinem Text einstellt, arbeite an einem zweiten Text gleichzeitig. Wenn du bei einem Text nicht weiter kommst, wechsle zum anderen.

Was machst du, um dein Schreibverhalten zu optimieren? Nutzt du auch Selbst-Konditionierungstechniken wie Skinner?

Skinner, B.F. 1981. How you discover what you have to say. A talk to students. The Behaviour analyst 4(1): 1-7. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2741992/pdf/behavan00072-0003.pdf (Stand: 19.8.2014)

Autorin: Johanna Vedral

3 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Wissen über den Schreibprozess, notwendiges Textsortenwissen, Schreib- und Lesestrategien sowie Selbstmanagementtechniken musste ich mir daher mühsam und langwierig selbst aneignen. Beim langwierigen Prozess meiner […]

  2. […] Du wartest auf den Kuss der Muse, aber sie kommt nicht vorbei? Mit täglichen fixen Schreibzeiten disziplinierst du dich zum Schreiben, statt auf die richtige Schreibstimmung zu warten! Beginne damit, 10 Minuten täglich zu schreiben und weite deine Schreibzeiten langsam aus. Mehr dazu hier […]

  3. […] Noch mehr Tipps zur Selbststeuerung aus verhaltenspsychologischer Sicht findest du hier […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf − 3 =