Lesen

Gut, dass ich eine Gern- und Schnellleserin bin, denn zu Semesterbeginn rollt eine große Lese-Ladung auf mich zu:

Nachgereichte Seminararbeiten vom Sommersemester wollen im Benotungsmodus gelesen werden, ich bekomme Masterthesen in der Überarbeitungsphase für diagnostisches Lesen mit dem Developmental Editing-Blick, dann trudeln Abschlussarbeiten aus dem SchreibtrainerInnen-Lehrgang ein. Für neu erschienene Bücher rund ums Thema Schreiben darf ich in meiner Eigenschaft als leidenschaftliche Leseratte Rezensionen verfassen, ich werde als Reviewerin für wissenschaftliche Journalartikel angefragt und dann bringen mir Kolleginnen ihre kostbaren frischen Buchmanuskript-Babys für mein friendly feedback… vom täglichen Mail-Lesepensum will ich hier mal nicht sprechen.

So einen Lese-Stapel sehe ich stets sportlich und immer dankbar – ich werde fürs Lesen honoriert, hurra!

Zwischendurch lese ich immer auch zum Ausgleich zwischen Lesen-Müssen und Lesen-Dürfen Romane und Memoirs, nur zum eigenen Vergnügen, ja, freiwillig, ohne dass mich wer dafür bezahlt. Da darf ich so richtig im Text versinken, ohne etwas dazu anmerken zu müssen. Aber natürlich kann ich es nicht lassen und schreibe mir dann doch was heraus, was mich beeindruckt hat, was ich von der Autorin lernen kann, oder ich notiere einfach nur leuchtende Sätze, die zum Nachdenken inspirieren.

Gut, dass es die Schreibtreffs gibt – Inseln des Schreibens in einem Meer zu lesender Texte. Allerdings ist der Roman, an dem ich parallel zu meinem Sachbuch „Collage Dream Writing“ (erscheint 17.10.2017) geschrieben habe, jetzt auch in einer Überarbeitungsphase angelangt, in der viel zu lesen ist… Was ich an der Phase des Überarbeitens allerdings sehr mag, ist, dass immer auch noch ein paar neue Szenen geschrieben werden wollen. Dann darf ich endlich wieder ganz im Schreib-Glück sein und so schnell wie möglich drauflos schreiben, ohne ins Lesen zu kommen!

Wie hältst du es mit der Balance zwischen Schreiben, Lesen-Müssen und Lesen-Wollen?

Autorin: Johanna Vedral
Collage: Johanna Vedral

2 Kommentare
  1. Alexandra Wendt sagte:

    Hallo Johanna,
    ich muss gerade enorm viele Bücher für meine Abschlussprüfungen wälzen, da bleibt nicht nur das private Lesen sondern noch so einige andere Hobbys auf der Strecke. Zum Schreiben und Arbeiten an meinem Projekt nehme ich mir trotzdem. Dafür ist mir das Schreiben inzwischen zu wichtig geworden. Fürs Lesen bezahlt zu werden – keine schlechte Bedingung 😉 mal schauen, ob sich das auch auf anderem als akademischem Weg verwirklichen lässt.
    Liebe Grüße, Alex

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Johanna Vedral Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

17 + acht =