Heute will ich an keinem meiner Schreib-Projekte arbeiten. Ich will auch nicht aufschreiben, dass ich schon mit einem Fuß in den Weihnachtsferien und mitten in einem Umzug bin. Ich „ignoriere fröhlich die Chronologiestimme in mir und lass die Endlichwiederschreibenstimme frei“ (danke, Sonja Knoll).

Ich beschließe, dass ich heute nur für mich schreiben will, nichts Verwertbares. Einfach nur Tagebuchschreiben. Ich mache mein Tagebuch auf, ohne es als Füllhorn, Schatzkiste, sprudelnde Ideenquelle oder Ur-Buch zu sehen… Es ist einfach nur mein stiller Raum, mein „Leo“. Worin ich einfach so verschwinden kann, indem ich schreibe um des Schreibens willen, mich einlasse auf meine Gedanken, eintauche in den immerwährenden Schreibstrom im Freewriting. Alles, was ich dazu brauche – meine Füllfeder und die Stoppuhr… und die Gelassenheit, dass die richtige Tiefungsebene sich einpendeln wird. Falls ich mich plötzlich doch wieder in einer Seminarreflexion oder im Ideensammeln für einen Essay finde, darf das auch sein. Es ist ja Freewriting, alles ist möglich, banales Blabla oder weltbewegende Erkenntnisse oder eine innere Stimme, die ich noch nicht so gut kenne, ob ich einen roten Faden finde oder nicht.

Also dann, ciao, auf Wiederschreiben, meine Sanduhr schaut mich gar so verführerisch an, ich bin dann mal im Tagebuch 🙂

Und übrigens wünsche ich euch schreib-freudige Weihnachtsfeiertage, falls wir uns vorher nicht noch mal schreib-treffen:

Weihnachtliche Schreibtreffs im writers`studio – schau vorbei!

  1. Noch einmal stärkendes Textfeedback vor Weihnachten? Mo 21.Dezember 2015, 18-21:00, Schreibfabrik mit Friendly Feedback, mit Johanna Vedral & Michaela Muschitz.
  2. Was ganz Besonderes für diejenigen von euch, „die sich am Weihnachtstag körperlich und seelisch auf die nachmittäglichen Anstrengungen des Musizierens und Steif-Da-Stehens in schöner Kleidung vorbereiten möchten“ (danke, Jutta Barsa!): Do 24.Dezember 2015, 9 – 12:00 Schreibcafe mit bewegter Meditation, mit Judith Wolfsberger
  3. Und in aller Frische am Neujahrstag: Fr. 1.Jänner 2016, 20 – 23:00 Schreibnacht mit Michaela Muschitz: Woll-Lust und Schreibrausch: Wie Stricken & Häkeln das Schreiben inspirieren können.

 

3 Kommentare
  1. bschreiberin sagte:

    Hat dies auf bremerschreibstudio rebloggt und kommentierte:
    Johanna Vedral spricht mir heut aus der Seele. Mal nicht produktiv schreiben, sondern nur für mich. Oder auch mal gar nicht. Revolutionär! Aber so wichtig, gerade für Berufs-Schreiberinnen. Damit der Spaß am Schreiben nicht auf der Strecke bleibt, damit ich Ideenplatz gewinne, Ruheräume besuchen kann und was mir sonst noch so an diesem „unproduktive day“ begegnen mag. Da fällt mir ein, ich habe lange kein „Artist-Date“ (vgl. Julia Cameron: Der Weg des Künstlers) mehr eingelegt. Ihr wisst schon, zwei Stunden etwas machen, was Euch inspiriert, Galerie besuchen, Film sehen, im Kopfladen bunte Knöpfe bestaunen, aufs Meer gucken (wenn es verfügbar ist). Darüber kann ich ja dann demnächst mal schreiben. Zwischen den Jahren gibt es ja vielleicht noch ein paar „unproductive hours“. Ganz herzlich, Eure Birgit

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